Schruns ist durch die gelungene Zentrumsentwicklung ein Ort für alle geworden: für Menschen, die hier leben und arbeiten, Urlaub machen oder ihre Freizeit verbringen. Diese Bandbreite spiegelt sich auch im aufwändig modernisierten und erweiterten Posthotel Taube wider. 365 Tage im Jahr frequentieren Hotel- und Tagesgäste, Gourmets und Barbesucher:innen, Wellnessgäste und Seminarteilnehmer:innen das vierteilige Häuserensemble. Und wie vor rund 200 Jahren nehmen Einheimische Platz am traditionellen Stammtisch.

An diesem Montafonertisch mit detaillierten Einlegearbeiten aus dem Jahr 1888 saß schon Ernest Hemingway. Ein Foto des skibegeisterten Literaten ziert auch den „berüchtigten“ Taubenkeller, wie Lukas Baschnagel bei der Führung süffisant anmerkt. Er und seine Frau Anna führen das Posthotel Taube im Sinne der Eigentümerfamilien Rhomberg und Frey. Diese ließen das Haus in zweieinhalbjähriger Bauzeit 2022/23 von den Grundmauern auf originalgetreu wieder aufbauen, erweitern und neu ausstatten, unter Verwendung hochwertiger Materialien und Teilen des Altholzes aus dem Bestand. Dazu kamen das aus dem Jahr 1453 stammende Jagdhaus – heute Restaurantbetrieb, das neu errichtete Alpgues für Übernachtungsgäste, das Seminarhaus Nescherina sowie das Jagdmuseum – das derzeit in einem alten Bauernhaus entsteht – mit Mitarbeiterküche im Erdgeschoss. Beauftragt wurden lokale und regionale Planer und Handwerksbetriebe.

„Die Taube soll ein offenes Haus bleiben“, verdeutlicht Lukas Baschnagel. Er meint das wörtlich: Es gibt keine Ruhetage, keine Schließzeiten. Die 48 individuell ausgestatteten Zimmer sind ganzjährig buchbar, die Küchencrew um Oliver Fleisch verwöhnt täglich Feinschmecker:innen im Hotelrestaurant, im Jagdhaus, in der Bistro-Bar „Schurle Halle“ oder im Weinkeller, im Sommer zusätzlich beim Teppanyaki-Grill im Garten. „Trotz“ vier Sternen und zwei Hauben ist das Haus bodenständig geblieben: Um dies zu unterstreichen, bietet es keine Halb- oder Vollpension, sondern ausschließlich Speisen à la carte. So ist das Posthotel Taube auch eine beliebte Location für private Feste, Firmenfeiern sowie Treffpunkt – beispielsweise bei der Maibaum-Feier im Frühling, dem Heurigen im Sommer oder dem Christkindlmarkt mit Eislaufplatz im Winter. „Das Haus spielt 365 Tage im Jahr alle Stücke“, so der Hoteldirektor.

Höchster Standard auch für Mitarbeiter:innen
Drei moderne Mitarbeiterhäuser mit großzügigen Wohneinheiten zeugen von der Wertschätzung für das 75-köpfige Team, das das ganze Jahre über Gäste umsorgt. „Wie die Gäste sollen auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf höchstem Standard wohnen“, bekräftigt Lukas Baschnagel. Sie genießen zudem die Vorteile ganzjähriger unbefristeter Dienstverträge, Fünftagewochen und weitgehend fixer freier Tage – und werden auch bei der Ideen-Findung einbezogen. Baschnagel: „Wir besprechen zum Beispiel, wie wir ‚tote‘ Zeiten bespielen können.“

„Das Posthotel Taube ist im besten Sinne der Tourismusstrategie ein ‚Ort zum Leben‘ und für mehrere Generationen gedacht“, sagt Joachim Kresser, stellvertretender Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus und Bereichsleiter Entwicklung. „Es ist kein isoliertes Luxusrefugium, sondern Teil der Region – sowohl in sozialer als auch handwerklicher Hinsicht“, ergänzt Annemarie Felder, Koordinatorin des GVA Tourismusnetzwerks.

Gelungene Hotel- und Ortsentwicklung als Spiegelbilder
Die gelungene Zentrumsentwicklung trägt dazu bei, dass Menschen sich hier wohlfühlen. Das Posthotel Taube bettet sich sanft in den Schrunser Ortskern ein. Neben diesem erweiterte und modernisierte auch das benachbarte Löwen Hotel Montafon. Das denkmalgeschützte ehemalige Josefsheim – Geburtshaus bis in die 1990er-Jahre – wurde nach langem Leerstand zum gemütlichen Hostel mit Restaurant und lauschigem Garten. Daran schließt das neue Bürogebäude der Silvretta Montafon GmbH an: Der von Bernardo Bader geplante Kubus referenziert mit seiner Steinfassade die Montafoner Bergwelt. Nördlich des Posthotels Taube umschließen die Pfarrkirche, ein Café, das Heimatmuseum und das zum Appartmenthaus umfunktionierte Münsterhaus den großzügigen verkehrsberuhigten Dorfplatz mit Brunnen.