Nachhaltige Reinigung
Wie geht sauber?
Reinigung ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt in der klimafreundlichen Betriebsführung. Mareike Reis von der Housekeeping Akademie in Deutschland teilte dazu ihr Wissen mit Teilnehmenden beim interaktiven Workshop „Zimmerreinigung & Nachhaltigkeit“ in der Schaffarei in Feldkirch.
Wie geht es unseren Reinigungskräften? Wie kommen sie mit den Aufgaben zurecht? Und wo werden sie sichtbar? Neben der Wahl geeigneter Geräte, Reinigungsmittel, der richtigen Mülltrennung und sparendem Energieeinsatz sind für Mareike Reis die Menschen die wichtigste „Ressource“ im Housekeeping.
Mitarbeiter:innen als wichtigste Ressource
Ihren Zugang brachte sie Teilnehmenden aus Vorarlberger Betrieben beim Workshop am 4. Dezember in der Schaffarei in Feldkirch näher. „Zunächst müssen wir klären, wie sauber wollen wir es haben? Was ist der Unterschied zwischen geputzt und gereinigt?“, betonte Reis, Inhaberin der Housekeeping Akademie. Dabei spiele die (Ein)Schulung eine zentrale Rolle – dafür brauche es Zeit. Ist der Standard einmal definiert, geht es um den Umgang mit den Mitarbeitenden. Schließlich sollen sie gerne und möglichst lange im Betrieb bleiben.
Mareike Reis empfiehlt folgende Kaskade:
- Standards festhalten
- Mitarbeitende befähigen und trainieren
- Positives Feedback
- Korrigieren
- Kritisieren
- Ermahnen bzw. Abmahnen
Teambuilding durch Rituale
Gemeinsame Rituale seien wichtig, damit aus den Fachkräften ein Team wird und sich alle wohlfühlen. Als Ideen brachten die Teilnehmer:innen gemeinsame Mittagessen und Kaffeepausen, Geburtstagsfeiern und ein gemeinsames Weihnachtsfrühstück ein.
Wertschätzung und Gesundheitsprävention
Wertschätzung durch Sichtbarkeit ist ein weiterer Punkt, der durch die Vorstellung auf der Betriebs-Website ganz einfach erfüllt werden kann. Auch hochwertige, ergonomische Geräte zeugen sowohl von Wertschätzung der Leistung gegenüber als auch der Mitarbeiter:innengesundheit. „Es geht um Prävention. Rücken, Gelenke und auch die mentale Belastung sind nicht zu unterschätzen“, weiß Mareike Reis. Dazu komme die richtige Verwendung von Reinigungsmitteln: Der vermeintlich harmlose Essig greife die Schleimhäute an, was zu Nasenbluten führen könne, so Reis. Bei der Planung – und der Erwartungshaltung gegenüber Mitarbeitenden – müssten zudem folgende Faktoren berücksichtigt werden: Auslastung eines Hauses, Gästeströme und auch die Tatsache, dass die Kräfte während eines Dienstes nachlassen.
Ökologische Faktoren
Nicht zuletzt gibt es zahlreiche Schräubchen im Bereich Umweltschutz: beispielweise der Einsatz energieeffizienter Geräte, regulierte Heizungen, Verzicht auf Minibars, Bewegungsmelder für Lichtquellen, Vermeiden von Stand-by-Modi bei TV-Anlagen oder eingebaute Perlatoren, die den Wasserbrauch reduzieren. Die Verwendung von Dampfverfahren anstatt chemischer Reinigungsmittel ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Viel Potenzial
Die praktischen Tipps kamen bei den Teilnehmenden gut an. Und dass im Housekeeping noch viel Nachhaltigkeitspotenzial steckt, zeigen die Rückmeldungen: „Die Komplexität war mir nicht bewusst“, „Der Stellenwert des Berufs muss steigen“, „Den anderen geht es wie mir“, „Mehr loben und klare Ansagen machen“ waren einige Aussagen.