Das war das Symposion 2018 "Vernetzung"
Wir gestalten die Zukunft des
Gastgebens auf Vorarlberger Art aktiv mit
21. 11. 2018: Regionalität, Nachhaltigkeit, Gastfreundschaft und Vernetzung sind die Säulen der Vorarlberger Tourismusstrategie. „Vernetzung“ stand im Mittelpunkt des dritten Symposions von „Gastgeben auf Vorarlberger Art“, das am 21. November im Werkraumhaus Andelsbuch über die Bühne ging. Das vor zwei Jahren gestartete Programm bringt die Strategie in die Tourismusbetriebe, was die ausgezeichneten Projekte unter Beweis stellten.
„Das Werkraumhaus ist seit fünf Jahren ein weithin sichtbares Symbol für Vernetzung, Schaufenster und Treffpunkt für die Handwerker aus dem Bregenzerwald“, stellt Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus, fest. Damit war dieser Ort auch der ideale für das dritte Symposion von „Gastgeben auf Vorarlberger Art“ (GVA). „Das GVA-Programm unterstützt die Betriebe dabei, ihre Arbeit und Angebote weiterzuentwickeln, um die Werte der Tourismusstrategie – Regionalität, Nachhaltigkeit, Gastfreundschaft und Vernetzung – erlebbar zu machen“, erklärt Schützinger.
GVA wurde 2014 mit einer Pilotphase initiiert und befindet sich seit Ende 2016 im regulären Modus. Seither ist das Netzwerk gewachsen und hat zahlreiche Impulse hervorgebracht. Über die tauschten sich 100 Gastgeberinnen und Gastgeber sowie Interessierte am 21. November beim GVA-Symposion im Werkraumhaus in Andelsbuch aus. Das Symposion ist ein fixer Bestandteil des GVA-Jahres und gibt den Schwerpunkt für die kommenden zwölf Monate vor. 2018 war das Motto Nachhaltigkeit, 2019 heißt es Vernetzung.
Unter den ausgezeichneten GVA-Projekten war beispielsweise der Kräuterweg „Probiar Amol“ der Gruppe „Üsr Partena“. Er belebt den Ort und liefert Informationen über die Kräutervielfalt und vermittelt so die Werte Regionalität, Nachhaltigkeit und Vernetzung. Intelligente Zimmerarchitektur mit regionalen Handwerkern liefert die „Heiße Kiste“ im Hotel & Chalet Mondschein in Stuben. Sauna, Kamin und begehbare Garderobe wurden in einem ästhetischen Teil gebaut, sparen Platz und bieten dem Gast maximalen Komfort.
Symposion
Beim Symposion wurden an zehn verschiedenen Werkbänken erfolgreiche Beispiele für Vernetzung präsentiert. Klaus Riedl berichtete über die Vernetzung der Moorwirte im Bregenzerwald, Nicole Okhowat-Lehner über die Zusammenarbeit der GASCHT mit Ausbildungsbetrieben. Inspiration zur Vernetzung kam auch aus anderen Bereichen: Natürlich von den Werkraum-Handwerkern selbst, aber auch Collaboration-Tools wie vorarlberg.mitdenken.online oder die kooperatives Wirtschaften in Langenegg wurden präsentiert. Die Vernetzung im Tourismus stellte das GVA-Netzwerk zudem im Rahmen eines „World-Café“ auf den Prüfstand.
Von Gastgeber_innen für Gastgeber_innen
GVA ist ein Programm von Gastgebern für Gastgeber. Die Zahl der teilnehmenden Betriebe ist von etwa 50 im Vorjahr auf 73 gestiegen. Die Lenkung obliegt einem Steuerungskreis, dem neben Christian Schützinger auch Jutta Frick, Gastgeberin im Gesundhotel Bad Reuthe, und Dietmar Nußbaumer, Gastgeber im Gasthof Krone in Hittisau, angehören. Um die operative Umsetzung kümmern sich die im Frühjahr bestellte Projektkoordinatorin, Annemarie Felder, sowie ein vierköpfiges Team bei Vorarlberg Tourismus.
„Wir haben eine eigene ARGE Lernformate etabliert, die die Anliegen der Mitglieder den passenden Formaten zuweist, damit alle davon profitieren können“, erklärt Jutta Frick. So setzten sich einige Teilnehmer 2018 intensiv mit regionaler Fleischversorgung auseinander, ursprünglich in einer „GVA-Werkstatt“, dann in ERFA-Treffen – ERFA wie Erfahrungsaustausch. Im Zuge der Arbeit kam auch ein Kontakt mit der Lebensmittelkontrolle zustande. Durch die Zusammenarbeit wurde auf beiden Seiten – sowohl bei der Behörde, als auch bei den Gastronomen – das Verständnis für das jeweilige Gegenüber gefördert.
Die Datenschutzgrundverordnung und Lernräume waren Themen weiterer ERFA-Treffen. In Fachworkshops wurde erfolgreich vermittelt, wie man Gäste positiv überraschen kann und wie Gastgeber Hotelbewertungen für ihre Betriebe nutzen können. „Als neues Format haben wir ‚GVA zu Gast‘ etabliert, bei dem Branchenkollegen einen Blick hinter die Kulissen eines Betriebs werfen können, der ein spezifisches Anliegen gelöst hat“, berichtet Dietmar Nußbaumer: „In Hard haben wir uns beispielsweise ein traditionelles Hotel angeschaut, das ausschließlich von regionalen Handwerkern renoviert und in ein modernes Gästehaus umgewandelt wurde. In Eichenberg konnten wir von einem Kollegen mehr über seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten erfahren.“
150 Mitglieder als Ziel
Christian Schützinger blickte auch auf die Anfänge des Programms zurück: „Ursprünglich hatten wir ein Zertifizierungsprogramm ins Auge gefasst. Daraus ist nun ein lebendiges Netzwerk geworden, in dem sich alle effektiv austauschen und individuell wachsen können.“ Dietmar Nußbaumer ergänzt: „Die aktive Teilnahme unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den verschiedenen GVA-Angeboten führt dazu, dass sie sich mit der Rolle als Gastgeber noch stärker als bisher identifizieren und sie auch leben.“
Die Zahl der Mitglieder in Relation zu den Teilnahmen an GVA-Angeboten liegt bei etwa eins zu zehn, weiß Christian Schützinger aus der Erfahrung der vergangenen beiden Jahre. „Das Ziel für 2020 sind 150 Mitglieder. Das würde rund 1.500 Teilnahmen an GVA-Angeboten bedeuten und einen deutlichen Schub für die Tourismusstrategie bewirken.“