GVA zu Gast
Peterhof Furx
Bodenständiger Familienbetrieb mit Pioniergeist
Vor knapp 70 Jahren setzten die Schmids einen mutigen Schritt und verwandelten den ehemaligen Bauernhof auf 1.200 Meter Seehöhe in einen Alpengasthof. Die vierte Generation stellte den Peterhof auf der Alpe Furx wieder auf komplett neue Beine.
Das Geschwisterpaar Patrick und Sarah Schmid errichteten nach den Plänen des Architekturbüros Baumschlager Eberle ein modernes Resort mit Restaurant und 10 Chalets: Die schnörkellosen gemütlichen Holzbauten sind ein Sinnbild der Vorarlberger Baukultur. Außen geschützt durch Lärchenschindeln, innen sorgt Weißtanne für ein warmes Ambiente. 61 Unternehmen waren an der Umsetzung beteiligt, 59 davon aus Vorarlberg.
Gelebte weltoffene Regionalität
Kaum anderthalb Jahre nach der Neueröffnung ist der Peterhof gut gebucht und konnte bereits Stammpublikum aus Vorarlberg, Deutschland und der Schweiz gewinnen. Vergangenen Sommer verbrachten dort zahlreiche Gäste aus dem arabischen Raum ihren Urlaub. „Weltoffene Regionalität“ ist einer der Werte der Vorarlberger Tourismusstrategie. Im Peterhof ist er gelebte Praxis.
„Mit weltoffener Regionalität ist gemeint, die Abhängigkeit von außen möglichst gering zu halten und regionale Wirtschaftskreisläufe aufrechtzuerhalten oder zu intensivieren. Insbesondere in den Bereichen, in denen die Stärken des Landes liegen, wie in der Baukultur oder Kulinarik“, erklärte Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus, und ergänzte:
Die weltoffene Haltung braucht es, weil Gäste von außen kommen. Reisende wollen mit offenen Armen empfangen werden.
Liebe zum Gastgeben und zur Umgebung
Ebenso weit fasst Patrick Schmid „Gastgeben auf Vorarlberger Art“: „Wir denken dabei nicht nur an unsere Gäste, sondern auch an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In so einer Gegend zu leben und zu arbeiten, birgt großes Potenzial“, ist er überzeugt. Egal, woher sie kommen: Sie sollen sich hier wohlfühlen, die Vorzüge der Umgebung kennenlernen und selbst an Gäste vermitteln können. „Der Wert ‚Authentische Gastfreundschaft‘ hat nichts mit Herkunft zu tun, sondern mit der Liebe zum Gastgeben und zum Ort, wo ich bin“, pflichtete Christian Schützinger bei.
Die Liebe zum Gastgeben verbindet die Generationen im Peterhof: Patrick Schmid leitet den Betrieb mit seiner Schwester Sarah. Papa Karl-Heinz kocht, Mama Anita ist ebenfalls eingebunden und wenn‘s eng wird, stellt sich selbst Oma Geli in die Küche und schält Kartoffeln. „Bei uns funktioniert das alles nur mit der Familie“, sagt Patrick Schmid. Dabei dringt nicht nur durch, dass alle Hände gebraucht werden, sondern auch Zufriedenheit und Stolz auf die jahrzehntelang gewachsenen Familienbande.
Wir denken dabei nicht nur an unsere Gäste, sondern auch an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In so einer Gegend zu leben und zu arbeiten, birgt großes Potenzial
„Wir verkaufen Ruhe“
„Funktionierende Familienbetriebe sorgen für eine ‚Nachhaltige Entwicklung‘ – ein weiterer Wert der Tourismusstrategie“, betont Christian Schützinger. Die Ausrichtung auf ein ganzjähriges Angebot trägt ebenfalls dazu bei, dass der heimische Tourismus langfristig wettbewerbsfähig bleibt. Die Abkehr vom reinen Winterbetrieb sei eine bewusste Entscheidung gewesen, erklärt Patrick Schmid: „Wir sind nicht mehr vom Skitourismus abhängig und haben ihn bei unseren Planungen gar nicht mehr berücksichtigt.“
„Wir verkaufen Ruhe“, beschreibt er das Konzept, das voll aufgegangen ist. Die Gäste verbringen die meiste Zeit im gemütlichen Chalet, genießen die Privatsphäre und die herrliche Aussicht auf das Rheintal und die Schweizer Berge bis zum Bodensee. Und sie schätzen die Abgeschiedenheit in der Natur, wo sie gerne kleine Wanderungen unternehmen. Das Frühstück erhalten sie in einer Box, die die Gastgeber zur gewünschten Zeit vor die Türe stellen. Das Abendessen genießen die Gäste im Restaurant oder in den eigenen vier Wänden – à la carte und selbstverständlich aus regionalen Produkten.
GVA zu Gast
im Peterhof Furx, 20.04.2023